MIT ESELN
UNTERWEGS
IN THÜRINGEN
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ESELPFADE.DE – das neue Projekt von und mit Barbara Vetter
Die Planung für die Fortführung ihrer dreimonatigen Perureise mit Maultieren und Eseln war gerade in vollem Gange – da kam Corona und mit dem Virus die bekannten Folgen. Reisejournalistin Barbara Vetter musste – wie so viele in diesem Sommer – umplanen. Thüringen statt Peru. Die Fremde lag nun vor der eigenen Haustür, da fehlte nur noch die tierische Begleitung. Doch auch die sollte sich ergeben. Durch Freunde kam Barbara Vetter zu den beiden Jenaer Eseln Atlas und Antana, für die nun ebenfalls ein Sommerabenteuer anbrechen sollte…
Es ist heiß – Hundstage, an denen man eigentlich keinen Hund vor die Tür schickt. Trotzdem bricht Anfang August eine bunte Truppe im Jenaer Kernbergviertel auf, denn Barbara Vetter hat sich für ihre Thüringenreise nicht nur ein Eselspaar zur Verstärkung geholt. Auch ihre Töchter Saba (14) und Lola (10) sowie zahlreiche Freunde begleiten sie abschnittsweise. Während die beiden Esel Atlas und Antana das Hauptgepäck tragen, drücken ihnen die Rucksäcke auf den Schultern. Bei 38 Grad im Schatten fließt der Schweiß in Strömen. So wird der erste Tag zur echten Herausforderung, schließlich will die Truppe die Skyline von Jena hinter sich lassen. Das Gefühl weg von Zuhause zu sein, verträgt sich nicht mit dem Anblick silbrig glänzenden Keksrolle. Doch der Weg will nicht enden. Gegen Mittag waren alle gestartet, nun gegen 19 Uhr haben sie endlich ihr Tagesziel, das westliche Ende des Leutratals, erreicht. Rund 17 Kilometer haben sie sich an die Langsamkeit und die Eigenheiten der Tiere gewöhnt. Haben der Hitze lediglich beim kurzen Bad in der Saale trotzen können. Nun freut man sich auf das erste Abendbrot der Tour. Ein Freund will es mit dem Lastenrad vorbeibringen – es sind die Vorteile eines heimischen Urlaubs: Versorgung und Freunde sind nie fern.
Am nächsten Tag sitzt allen die Entkräftung des Vortages noch in den Beinen. So zieht die kleine Karawane erst am frühen Nachmittag weiter das Tal hinauf nach Milda. Die Hitze drückt beharrlich, macht den im Vergleich zum Vortrag wesentlich kürzeren Weg trotzdem anstrengend und lang. Der Ort im Saale-Holzland-Kreis liegt auf einer Kuppe aus Muschelkalk, welche die Wärme wie eine Herdplatte zurückwirft. Hier betreibt Susanne Schorcht ihren Ferienhof “Bei Matthesens”, der mit Puppe und Fritzi ebenfalls zwei Langohren ein Zuhause bietet. Hier will man die Nacht verbringen – inklusive Eselzusammenführung auf großer Koppel. Die Zelte stehen daneben und entspannt beobachten alle die Tiere und einen Regen aus Persiden-Sternschnuppen.
Die kühle Nacht wird am Morgen schnell wieder von sengender Hitze abgelöst. Langsam reift der Entschluss mit vier Eseln weiter zu laufen – zur Probe geht es nach Plinz zum befreundeten Künstlerpaar Gisa und Jochen Bach. Begleitet von “Eselmama” Susanne funktioniert die Sache auch gut – macht sogar Spaß! Doch nun, am nächsten Tag sind es nur noch vier Personen und vier Esel, die den Weiterweg antreten. Nach einigen Kilometern müssen alle feststellen, dass die Handhabung von vier Eseln doch nicht so praktikabel ist. Schließlich bedarf es viele Hände, um die Esel zu führen. So beschließen sie am Einsamkeitspunkt „Beckerskirchhof“ Puppe und Fritzi wieder zurück nach Milda zu bringen. Fünf Kilometer müssen sie dafür zurück. Ein kleiner Spaziergang, nicht der Rede wert. Doch die Tiere legen die Handbremse ein. Ein Schotterweg kurz will von ihnen keinesfalls betreten werden. Beide gehen keinen Schritt mehr! Geduld ist gefragt.… Doch warten kostet Kraft und Nerven. Vor allem dann, wenn das Ende nicht absehbar ist. Erst die Anwesenheit der anderen beiden Esel, Eselmama Susanne und ein schotterfreier Alternativweg können die Tiere bewegen weiterzugehen. So landen am Abend alle fußmüde wieder auf der Koppel in Milda…
Knapp vier Wochen später nähert sich Barbara Vetter vom Napoleonstein aus wieder der Heimat. Es nieselt, doch die kleine Truppe hat in den letzten Tagen ganz anderes Wetter überstanden. Vom sengender Hitze, zu Starkregen und Gewitter war alles dabei. Es ist wie so oft beim Unterwegssein ein gemischtes Gefühl anzukommen. Still denken sie an die großartige Unterstützung der „Einheimischen“. An den Bürgermeister von Reinsdorf, der sie auf der Gemeindewiese willkommen hieß, an das einsame Gestüt von Karen Kiffner in Rothvorwerk, wo sie im Heuschober übernachten durften. An Bauer Sigurd Weihrauch in Erdmannsdorf, der bei ihrer überraschenden Ankunft seine Arbeit unterbrach und für zwei Tage sein Haus zur Verfügung stellte. Oder an den sympathischen Simson-Fahrer Benny, der stundenlang einen verloren gegangenen Schuh (er war aus dem Eselskorb gefallen) suchte und alle mit Quellwasser versorgte. Es war eine Reise mit vielen Freunden und vielen Erlebnissen – mitten in Thüringen haben alle die Fremde gefunden.
(Text: Barbara Vetter, Sabine Teichgräber)
Es ist heiß – Hundstage, an denen man eigentlich keinen Hund vor die Tür schickt. Trotzdem bricht Anfang August eine bunte Truppe im Jenaer Kernbergviertel auf, denn Barbara Vetter hat sich für ihre Thüringenreise nicht nur ein Eselspaar zur Verstärkung geholt. Auch ihre Töchter Saba (14) und Lola (10) sowie zahlreiche Freunde begleiten sie abschnittsweise. Während die beiden Esel Atlas und Antana das Hauptgepäck tragen, drücken ihnen die Rucksäcke auf den Schultern. Bei 38 Grad im Schatten fließt der Schweiß in Strömen. So wird der erste Tag zur echten Herausforderung, schließlich will die Truppe die Skyline von Jena hinter sich lassen. Das Gefühl weg von Zuhause zu sein, verträgt sich nicht mit dem Anblick silbrig glänzenden Keksrolle. Doch der Weg will nicht enden. Gegen Mittag waren alle gestartet, nun gegen 19 Uhr haben sie endlich ihr Tagesziel, das westliche Ende des Leutratals, erreicht. Rund 17 Kilometer haben sie sich an die Langsamkeit und die Eigenheiten der Tiere gewöhnt. Haben der Hitze lediglich beim kurzen Bad in der Saale trotzen können. Nun freut man sich auf das erste Abendbrot der Tour. Ein Freund will es mit dem Lastenrad vorbeibringen – es sind die Vorteile eines heimischen Urlaubs: Versorgung und Freunde sind nie fern.
Am nächsten Tag sitzt allen die Entkräftung des Vortages noch in den Beinen. So zieht die kleine Karawane erst am frühen Nachmittag weiter das Tal hinauf nach Milda. Die Hitze drückt beharrlich, macht den im Vergleich zum Vortrag wesentlich kürzeren Weg trotzdem anstrengend und lang. Der Ort im Saale-Holzland-Kreis liegt auf einer Kuppe aus Muschelkalk, welche die Wärme wie eine Herdplatte zurückwirft. Hier betreibt Susanne Schorcht ihren Ferienhof “Bei Matthesens”, der mit Puppe und Fritzi ebenfalls zwei Langohren ein Zuhause bietet. Hier will man die Nacht verbringen – inklusive Eselzusammenführung auf großer Koppel. Die Zelte stehen daneben und entspannt beobachten alle die Tiere und einen Regen aus Persiden-Sternschnuppen.
Die kühle Nacht wird am Morgen schnell wieder von sengender Hitze abgelöst. Langsam reift der Entschluss mit vier Eseln weiter zu laufen – zur Probe geht es nach Plinz zum befreundeten Künstlerpaar Gisa und Jochen Bach. Begleitet von “Eselmama” Susanne funktioniert die Sache auch gut – macht sogar Spaß! Doch nun, am nächsten Tag sind es nur noch vier Personen und vier Esel, die den Weiterweg antreten. Nach einigen Kilometern müssen alle feststellen, dass die Handhabung von vier Eseln doch nicht so praktikabel ist. Schließlich bedarf es viele Hände, um die Esel zu führen. So beschließen sie am Einsamkeitspunkt „Beckerskirchhof“ Puppe und Fritzi wieder zurück nach Milda zu bringen. Fünf Kilometer müssen sie dafür zurück. Ein kleiner Spaziergang, nicht der Rede wert. Doch die Tiere legen die Handbremse ein. Ein Schotterweg kurz will von ihnen keinesfalls betreten werden. Beide gehen keinen Schritt mehr! Geduld ist gefragt.… Doch warten kostet Kraft und Nerven. Vor allem dann, wenn das Ende nicht absehbar ist. Erst die Anwesenheit der anderen beiden Esel, Eselmama Susanne und ein schotterfreier Alternativweg können die Tiere bewegen weiterzugehen. So landen am Abend alle fußmüde wieder auf der Koppel in Milda…
Knapp vier Wochen später nähert sich Barbara Vetter vom Napoleonstein aus wieder der Heimat. Es nieselt, doch die kleine Truppe hat in den letzten Tagen ganz anderes Wetter überstanden. Vom sengender Hitze, zu Starkregen und Gewitter war alles dabei. Es ist wie so oft beim Unterwegssein ein gemischtes Gefühl anzukommen. Still denken sie an die großartige Unterstützung der „Einheimischen“. An den Bürgermeister von Reinsdorf, der sie auf der Gemeindewiese willkommen hieß, an das einsame Gestüt von Karen Kiffner in Rothvorwerk, wo sie im Heuschober übernachten durften. An Bauer Sigurd Weihrauch in Erdmannsdorf, der bei ihrer überraschenden Ankunft seine Arbeit unterbrach und für zwei Tage sein Haus zur Verfügung stellte. Oder an den sympathischen Simson-Fahrer Benny, der stundenlang einen verloren gegangenen Schuh (er war aus dem Eselskorb gefallen) suchte und alle mit Quellwasser versorgte. Es war eine Reise mit vielen Freunden und vielen Erlebnissen – mitten in Thüringen haben alle die Fremde gefunden.
(Text: Barbara Vetter, Sabine Teichgräber)